Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird grundlegend saniert. Noch in diesem Jahr sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Viele Menschen in Günzburg haben sich in den vergangenen Jahren für die grundlegende Sanierung der fast 100 Jahre alten Jahnhalle eingesetzt, seit rund zwei Jahren wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude saniert und erweitert. Als „Haus der Vereine“ soll die Jahnhalle in Zukunft einen Mix aus Sport, Kultur und Bildung anbieten. Anders als zuletzt werden dann bis zu 400 Personen die Halle gleichzeitig für kulturelle, sportliche und gesellschaftliche Ereignisse nutzen können. Auch die zuletzt gesperrte Empore über dem Foyer wird im Anschluss der Sanierung wieder zugänglich gemacht. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig hat nun zusammen mit Christian Geipel vom Stadtbauamt einen Blick hinter die Mauern und Gerüste der Jahnhalle gemacht.
Der Rohbau des Anbaus ist seit einiger Zeit fertig, in diesem sind ein zweites Treppenhaus sowie ein Aufzug integriert, der die barrierefreie Erschließung des gesamten dreigeschossigen Gebäudes sicherstellt. Zudem entstehen in dem Anbau Technik- und Sanitärräume sowie ein Sportgerätelager. „Die zuletzt gesperrte Galerie über dem Foyer wird nach der Sanierung wieder öffentlich zugänglich sein und einen tollen Blick in die Jahnhalle bieten“, sagt Christian Geipel vom städtischen Bauamt. Im Untergeschoss der Halle bleiben die Geschäftsstellen von DAV und VfL, die Küche, Lagerräume und die Vereinszimmer bestehen. Durch neue Raumaufteilungen wird eine von Vereinen benötigte und gewünschte Lagerfläche neu hinzugewonnen.
An der bestehenden Halle wurden inzwischen die Zimmermannsarbeiten am Dach abgeschlossen. Dies betrifft die Herstellung eines Unterdachs und die Wiedereindeckung mit den vorhandenen Ziegeln sowie die Dämmung der obersten Geschossdecke. Im Dachraum wurde außerdem eine Lüftungsanlage installiert.
Viel Wert wird bei der Sanierung auch auf die energetische Ertüchtigung des Gebäudes gelegt. Auf der südlichen Dachfläche ist bereits die Installation einer speziellen Photovoltaikanlage erfolgt. Diese wurde auf der Jahnhalle denkmalgerecht als Indach-Lösung mit farblich angepassten roten PV-Modulen ausgeführt, die von außen nur bei genauer Betrachtung zu erkennen ist.
In den vergangenen Monaten wurden zudem neue Fenster eingebaut und die zu erhaltenden Bestandsfenster aufgearbeitet. Die Putz- und Malerarbeiten an der Fassade wurden beziehungsweise werden aktuell ausgeführt. Die Jahnhalle erhält hierbei in Abstimmung mit dem Denkmalschutz in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung eine neue Fassadenfarbe.
Auch im Innenbereich geht es zügig voran, der Ausbau der Haustechnik und des Trockenbaus ist teilweise schon abgeschlossen. Die neuen Sanitärbereiche im Untergeschoss sind weitgehend fertiggestellt und auch der Estrich eingebaut. „Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf ein richtiges Schmuckstück freuen. Die Jahnhalle hat viele Jahre lang ein Schattendasein geführt und wird in wenigen Monaten wieder mit Leben gefüllt und ein zentrales Element im städtischen Leben sein“, sagt Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.
Die Gesamtfertigstellung der etwa 5,7 Millionen Euro teuren Sanierung, die mit mehr als 3,7 Millionen Euro vom Bund und Freistaat gefördert wird, liegt im Zeitplan und soll Ende 2025 erfolgen.