Beim Spatenstich in Günzburg nennen die Beteiligten Details zum Bauprojekt, das mehr als eine Kindertagesstätte bietet
Viel hat sich im Auweg-Quartier in den vergangenen Monaten getan: Die Mehrfamilienhäuser mit mehr als 100 geförderten Wohnungen nahmen deutlich an Kontur an, bereits im Laufe des nächsten Jahres sollen die neuen Bewohner einziehen. Nur wenige Meter davon entfernt wird mit einem Spatenstich nun ein weiteres wichtiges Vorhaben in die Realität umgesetzt: die Kita Auweg.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bezeichnete die frühkindliche Erziehung und Bildung als große gesellschaftliche Faktoren, an denen in Günzburg stetig gearbeitet wird und sagte: „Unsere Kinder sind unser höchstes Gut und sie verdienen es, dass wir alles dafür tun, ihnen eine gute Betreuung und Versorgung zu bieten.“ Günzburg ist für viele Familien und Unternehmen ein attraktiver Standort, so der OB, weshalb immer mehr Menschen ihren Lebensmittelpunkt in die Große Kreisstadt verlagern. Am Auweg entsteht aktuell ein neues Quartier, in dem einmal bis zu 1000 Menschen leben, darunter auch Familien mit kleinen Kindern. Um deren Betreuung zu gewährleisten, wird eine neue Kindertagesstätte errichtet.
Beim Spatenstich nannten Gerhard Jauernig und Matthias Siegert, Geschäftsführer des Architekturbüros VON M Gmbh aus Stuttgart, Details zum Bauprojekt am Auweg. In der neuen zweigeschossigen Einrichtung entstehen in den nächsten Monaten 15 Krippen- und 75 Kindergartenplätze. Im Außenbereich wird ein geschützter, von dichtem Grün eingefasster Spielbereich geschaffen sowie Parkplätze für die Angestellten und Kurzzeitparkplätze für die Eltern. In dem 1200 Quadratmeter großen Gebäude sind neben den großzügig angelegten Gruppenräumen ein Speisesaal mit Küche, ein Mehrzweckraum sowie Sanitär- und Personalräume untergebracht. Die Nutzungen gruppieren sich um eine 130 Quadratmeter große Halle als zentraler Treffpunkt, mit Oberlicht und einer zentralen Treppe, die gleichzeitig eine dreidimensionale Spielmöglichkeit darstellt.
In dem Gebäude wird aber nicht nur eine Kita, sondern auch ein Quartierszentrum Platz finden. Mit einem Quartiersraum und einem Büro für die soziale Entwicklung des Wohngebiets bieten die Räumlichkeiten unter anderem die Option einer temporären Nutzung für die Landesgartenschau 2029. Diese können bei Bedarf später zu einer weiteren Krippengruppe umgebaut werden.
Das Gebäude in Holzbauweise wird ein begrüntes Dach besitzen sowie eine Fotovoltaikanlage – beide von unten sichtbar, so dass auch Kinder einen Eindruck von der innovativen und nachhaltigen Architektur gewinnen können. „Hier werden 255 Tonnen Holz verbaut, damit werden Hunderte Tonnen CO2 gebunden“, führt Matthias Siegert aus. Der Dämmstandard orientiert sich entsprechend den Klimaschutzzielen der Stadt Günzburg am Passivhaus. Die Kita ist an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Günzburg angeschlossen, wo aus dem gereinigten Abwasser der Kläranlage Energie gewonnen wird.
Die Bauzeit wird voraussichtlich 18 Monate betragen, die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für das 1. Quartal 2027 geplant. Die Kosten für die Kindertagesstätte belaufen sich auf etwas mehr als 6 Millionen Euro; einen Teil davon übernimmt der Investor der benachbarten Wohnbebauung über die soziale Bodenordnung.