Günzburg setzt auf eine nachhaltige Stadtentwicklung, noch mehr Lebensqualität und ein besseres Stadtklima
Nach Monaten intensiver Planung und Umsetzung präsentiert sich die Dillinger Straße, einst eine vom Durchgangsverkehr überlastete Hauptverkehrsachse, als eine attraktive und zukunftsorientierte Lebensader der Stadt Günzburg. Die umfassende Neugestaltung ist erfolgreich abgeschlossen. Sie schafft ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Funktionalität, Ästhetik und ökologischer Verantwortung und bietet einen deutlichen Mehrwert für alle Verkehrsteilnehmer und Anwohner.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig betont den Erfolg des Projekts: „Wir haben eine wichtige Verkehrsachse umgestaltet, die hochfunktional und zugleich optisch sehr ansprechend ist. Dies verleiht Günzburg ein modernes und zukunftsfähiges Gesicht – für eine noch höhere Lebensqualität in unserer Stadt.“
Der auffälligste Bestandteil der Neugestaltung ist die umfangreiche Begrünung der Straße zwischen Marktplatz und Bahnhofstraße. Durch die Pflanzung von 29 neuen Bäumen – darunter Baumhasel, Amerikanischer Amberbaum, Ungarische Eiche und Ginkgo – entsteht ein durchgehendes „grünes Band“ von der Altstadt bis zum Schloss Reisensburg.
Die neuen Bäume dienen nicht nur der gestalterischen Aufwertung des Straßenraums, sondern erfüllen wichtige ökologische Funktionen: Sie verbessern das Mikroklima, sorgen für natürliche Beschattung und tragen zur Luftqualität bei. Ergänzt wird die Begrünung durch bienenfreundliche Unterpflanzungen und Staudenbeete mit unterschiedlichen Blütezeiten. Ein modernes Bewässerungssystem nutzt Niederschlagswasser, um die Bepflanzung auch in Trockenperioden nachhaltig zu versorgen.
Die Dillinger Straße wurde im Zuge der Umgestaltung wesentlich fußgänger- und radfahrerfreundlicher. Für die Sicherheit der Fußgänger wurden beispielsweise drei zusätzliche Querungshilfen an strategisch wichtigen Punkten geschaffen: auf Höhe der Otto-Geiselhart-Straße, östlich der Zufahrt zum Restaurant Traubenkeller und im oberen Bereich der Bahnhofstraße. Die bestehende Fußgängerampel bleibt erhalten.
Radfahrer profitieren von neuen, beidseitigen Fahrradschutzstreifen, die das sichere Miteinander im Verkehr fördern. Zudem wurde eine neue Straßenbeleuchtung installiert.
Um die Geschwindigkeit zu drosseln und den ehemals geraden Verlauf der Dillinger Straße aufzulockern, wurde die Fahrbahn verschwenkt. Diese verkehrsberuhigende Maßnahme trägt maßgeblich zur erhöhten Aufenthaltsqualität bei. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde die Zahl der Parkplätze entsprechend reduziert, um Platz für eine Begrünung und sichere Verkehrsführungen zu schaffen.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit war die Verlegung der Bushaltestelle vom steilen Dillinger Berg in die Augsburger Straße. Von hier aus ist der Marktplatz nun ebenerdig und barrierefrei erreichbar.
Stadtbaumeister Georg Dietze freut sich über den gelungenen Abschluss der Baumaßnahme und sagt: „Wir haben bei dem Vorhaben trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen die Aspekte Funktionalität und Ökologie sehr gut in Einklang gebracht. Die 29 neuen Straßenbäume, das intelligente Wassermanagement und die klaren Verkehrsführungen zeigen: Die Dillinger Straße ist jetzt zukunftssicher, verbessert das Mikroklima und bietet höchste Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen.“
Die Gesamtinvestitionen für die Baumaßnahme belaufen sich auf 3 Millionen Euro, wovon ein Großteil gefördert wurde. Die Neugestaltung der Dillinger Straße ist ein wichtiger Meilenstein für eine lebenswerte und moderne Zukunft Günzburgs, die auch positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und Stadtentwicklung hat. Auf dem Goerlich-Areal entsteht der neue Sitz der VR-Bank Donau-Mindel, wodurch ein neues innerstädtisches Zentrum aus Dienstleistung, Gastronomie und Wohnen geschaffen wird. Das ehemalige Bankgebäude an der Dillinger Straße wurde vom Landratsamt erworben, um die nötige Flächenexpansion zu ermöglichen. Unter anderem wurde die Zulassungsstelle dorthin verlegt. Das alte Bankhaus in der Augsburger Straße wird nach dem Umzug der VR-Bank auf das Goerlich-Areal für den Wohnungsbau genutzt.
Im Vorfeld der Umgestaltung der Dillinger Straße wurde die 60 Jahre alte Infrastruktur von den Stadtwerken Günzburg fit für die Zukunft gemacht. Neue Wasserleitungen wurden eingebracht und sichern die Wasserversorgung in den nächsten Jahrzehnten. Zudem verlegten die Stadtwerke Fernwärmeleitungen, um Gebäude mit klimafreundlicher, preisstabiler und regenerativer Energie aus der Kläranlage versorgen zu können.