Die Grundschule Reisensburg geht seit über zwei Jahren einen besonderen Weg in der Fremdsprachenvermittlung: Sie pflegt eine regelmäßige, englischsprachige Brieffreundschaft zwischen ihren 3. und 4. Klassen und Schülern der Partnerstadt Šternberk. Für Rektorin Heidrun Rebenstorff ist das Projekt einzigartig in Bayern.
Mehrmals im Jahr – in der Regel drei- bis viermal – verfassen die Kinder kurze Briefe in englischer Sprache. Darin tauschen sie sich spielerisch über Ereignisse aus ihrem persönlichen Jahreskalender aus: von den Sommerferien über Halloween bis hin zu Weihnachten. Auch Steckbriefe, in denen sich die Kinder gegenseitig vorstellen, gehören zum festen Bestandteil des Austausches. Unterstützt werden sie dabei von ihren Lehrerinnen.
Der pädagogische Mehrwert ist dabei doppelt: Die Schüler erleben hautnah den praktischen Nutzen einer Fremdsprache, während gleichzeitig ihr Wortschatz erweitert und nachhaltig gefestigt wird. Englisch wird für sie früh selbstverständlich. Rektorin Heidrun Rebenstorff betont, wie motivierend der reale Bezug für die Kinder ist: „Es ist faszinierend zu sehen, wie selbstverständlich die Kinder eine andere Sprache nutzen, wenn sie merken, wie spannend der Austausch mit Menschen einer anderen Kultur sein kann“.
Entstanden ist das Projekt durch die bestehenden Städtepartnerschaftsaktivitäten zwischen Günzburg und Šternberk sowie durch das starke Engagement der beteiligten Akteure. Maßgeblich initiiert wurde die Brieffreundschaft von Claudia Ermer, selbst Lehrerin und an der Dominkus-Zimmermann-Realschule Günzburg und zuständig für den Schüleraustausch mit Šternberk.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig würdigt das Engagement der Schule und den Wert für die Städtepartnerschaft: „Dieses Projekt zeigt, wie lebendig und zukunftsorientiert unsere Städtepartnerschaft ist. Wenn Kinder auf diese Weise früh internationale Erfahrungen sammeln, bauen sie nicht nur Sprachbarrieren ab, sondern lernen auch Offenheit, Neugier und gegenseitiges Verständnis – Werte, die unser Miteinander in Europa stärken.“